DAW

Aktuell: Wohnprojekt Fährstraße 115 von Abriss bedroht. Aufruf zur Solidarität!

Die Stadt Hamburg möchte das Wohnprojekt Fährstraße 115 kaufen und Anfang 2023 abreißen. Für die Stadt handelt es sich um einen formalen Akt „zum Zwecke des Hochwasserschutzes“ gemäß §55b HWaG. Doch im Detail ist ihre Argumentation strittig: ein Abriss ist vermeidbar, unsozial und kostet Hamburg unnötig viel Geld.

Anfang März informierte die LIG die Bewohner*innen darüber, dass er beabsichtigt, vom städtischen Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen. Zu diesem Zeitpunkt waren diese im Begriff, das Wohnhaus gemeinsam mit dem Miethäusersyndikat zu kaufen. Trotz der Corona-Krise soll bereits Anfang April 2020 über die Zukunft des 100 Jahre alten Gebäudes und die Abrisspläne entschieden werden.

Der DAW unterstützt die Forderungen des Wohnprojekts Fährstraße 115 und ruft zur Solidarität auf. Wir fordern von der Stadt Hamburg und den zuständigen Behörden:

  • Die Überprüfung von alternativen Bauweisen zum Hochwasserschutz (Sonderausführungen) , die mit dem Erhalt unseres Gebäudes vereinbar sind (z.B. Spundwand oder Hochwasserschutzwand)

  • Die Überprüfung des vermeintlichen Vorkaufrechts der Stadt Hamburg

  • Die Ermöglichung des Kaufes seitens der Bewohner*innen

  • Die Erhaltung dieses sozialen und bezahlbaren Wohnraums

  • Transparenz bei allen weiteren Schritten der Stadt und die Offenlegung ihrer Planungen

Aktuelle Infos unter 115bleibt.blackblogs.org

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Autonome Wohnprojekte gerettet? Gründung einer GmbH zur langfristigen Sicherung der Projekte steht kurz bevor

Den Bestrebungen der Stadt Hamburg, autonome Wohnprojekte zu privatisieren, sie an die SAGA oder andere private Investoren zu verkaufen, hat sich der Dachverband der autonomen Wohnprojekte (Daw HH) in den vergangenen Jahren erfolgreich widersetzt. Anfang 2020 wird die städtische ABB Management GmbH zur langfristigen Sicherung der Wohnprojekte gegründet. Im Beirat werden Bewohner*innen aus den Wohnprojekten sitzen. Die beiden Projekte Mathildenstraße und Villa Magdalena werden von der SAGA zurückgekauft und der GmbH zugeführt.

Warum gibt es den DawHH?

Wir haben uns als Wohnprojekte im Dachverband zusammengeschlossen und leisten als Teil der „Recht auf Stadt“- Bewegung unseren Beitrag zur Vernetzung, solidarischen Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung aller selbstverwalteten, autonomen Hamburger Wohnprojekte.

Die Wohnprojekte wurden und werden von ihren Bewohner*innen und Unterstützer*innen saniert und instand gehalten und bieten nun einer Vielzahl von Menschen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen die Möglichkeit selbstbestimmten und unabhängigen Lebens/Wohnens. Daneben sind die meisten von ihnen durch verschiedenste Angebote in ihren Vierteln fest integriert: Volksküchen, Werkstätten, Proberäume, Babytreffs, Druckwerkstätten, Ausstellungsräume, Ateliers, Kulturfestivals, Kinderfeste, Beratungsangebote u.v.m. Mit der dauerhaften Bestandsgarantie dieser Projekte werden wertvolle soziale und kulturelle Angebote der Viertel erhalten.

Unsere Projekte sind (und bleiben!) keine Verhandlungsmasse. Sie sind essentieller Bestandteil gewachsener Strukturen der jeweiligen Viertel und werden nicht zur Bilanzverbesserung scheinprivater Konstrukte der Politik wie Steg oder SAGA dienen. Wann immer ein Projekt verkauft werden soll oder sich anderen Bedrohungen ausgesetzt sieht, wird dieses Projekt nicht alleine stehen. Wir werden gemeinsam für die Interessen aller Projekte eintreten, um sie dauerhaft als bezahlbaren, selbstverwalteten Wohnraum zu erhalten.

Dachverband autonomer Wohnprojekte
selbstverwaltet – selbstbestimmt – solidarisch